Zwar besitzt das Land Hessen einen Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt. Dieser bedarf einer Überarbeitung. Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt sollen im gesellschaftlichen Alltag, im politischen und im Verwaltungshandeln sichtbar gemacht werden. Außerdem möchte ich erreichen, dass zielgruppengerechte und niedrigschwellige Beratungsangebote sowie Ansprechpartner und Beschwerdestrukturen landesweit zur Verfügung stehen.
Ich setze mich dafür ein, dass sexuelle und geschlechtliche Identität als Anti-Diskriminierungs-Tatbestand in die Hessische Verfassung aufgenommen werden. Die massivste Ausdrucksform von Homo- und Transphobie sind Hassgewalt. Polizei- und Strafverfolgungsbehörden sowie die Öffentlichkeit müssen daher für das Problem sensibilisiert und das Thema in der Aus- und Fortbildung von Polizisten, Richtern und Staatsanwälten integriert werden.
Ich möchte mich dafür einsetzen, dass sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in allen Schulstufen und allen Schulformen stärker sichtbar gemacht wird. LSBTIQ*-Themen müssen in allen Phasen der Lehrerausbildung gestärkt werden. Die Zulassung von Lehr- und Lernmaterialien soll an die Berücksichtigung von Diversitätsaspekten geknüpft werden und eine von Beginn der ersten Klasse niederschwellige und vorurteilsfreie Vermittlung muss sichergestellt werden.
Damit Menschen einen sicheren Anlaufpunkt haben, bedarf es staatlich finanzierter Beratungsstellen in ganz Hessen. Gerade in Nordhessen und der Region Kassel fehlt es hier an Anlaufpunkten für junge Menschen, die sich in der Selbstfindung befinden. Vorhandene Strukturen müssen ausgebaut und neue Einrichtungen geschaffen werden. Dafür muss ein umfassendes Landesprogramm aufgelegt werden.
Es freut mich daher außerordentlich, dass ich für die SPD-Fraktion als queerpolitischer Sprecher fungieren und gleichzeitig den Arbeitskreis „Queerpolitik“ führen darf.