Gesundheitsversorgung

Gesundheit ist kein Luxusgut, sondern ein Menschenrecht! Wir brauchen ein Gesundheitssystem, das krisenfest ist und flächendeckend die medizinische Versorgung sichert. Auch im ländlichen Raum sind mehr Fachärztinnen und -ärzte nötig. Die Pflege zu Hause muss stärker unterstützt werden und die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen müssen sich verbessern.

Kurz: Wir brauchen ein Gesundheitssystem, das gerecht, nachhaltig und barrierefrei ist. Gesundheit und medizinische Versorgung, Prävention, Pflege und Rehabilitation sind Teil der Daseinsvorsorge. Sie gehören zu den wichtigsten Aufgaben des Staates, insbesondere der Länder und Kommunen. Das Land Hessen hat eine gesetzliche Verpflichtung und muss mit eigenen Landesmitteln für eine ausreichende Investitionsfinanzierung der Krankenhäuser sorgen. Dies geschieht derzeit leider nicht.

Bei meinem Praxistag beim Arbeiter-Samariter-Bund

In Hessen fehlen 7.500 Ärztinnen und Ärzte und 23.000 Pflegekräfte. Zu viele Menschen warten zu lange auf Arzttermine, die Wege werden immer länger. Wir brauchen bessere Arbeitsbedingungen, eine gute Bezahlung und Personalmindeststandards, um Fachkräfte zu halten. Mehr Ausbildungs- und Studienplätze sowie gezielte Stipendienprogramme sind notwendig, um zusätzliche Pflegekräfte und Ärztinnen und Ärzte zu gewinnen. Aber auch die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA), zur Medizinisch-Technischen Assistentin (MTA) oder zum Medizinischen Praxisassistenten (MPA) dürfen nicht vergessen werden: Wir brauchen wieder eine Berufsschule in Nordhessen.

Wir brauchen endlich flächendeckend die elektronische Patientenakte (ePA) sowie datenschutzsichere Möglichkeiten für Ärzte und Ärztinnen und Therapeutinnen und Therapeuten, Dokumente und Befunde zu versenden und zu verwalten. Das schafft mehr Zeit und Ressourcen für die Patient*innen. Insbesondere sozial benachteiligten Menschen muss der Zugang zu digitalen Angeboten durch verständliche Gesundheitsinformationen und barrierefreie Systeme ermöglicht werden.

Um die Versorgung flächendeckend sicherzustellen, braucht es eine bessere Planung und intelligente Konzepte. Deshalb müssen kommunale Versorgungszentren, Gemeindepflegekräfte vor Ort, Pflegestützpunkte und Telemedizin gefördert werden. Insbesondere müssen Anreize zur Niederlassung von Hausärzten im ländlichen Raum geschaffen werden.

Für werdende Mütter wird es immer schwieriger, eine Hebamme zu finden. Um die Versorgung von Schwangeren, jungen Eltern und ihren Säuglingen sicherzustellen, brauchen wir neben einem Hebammenregister ein umfassendes Konzept zur Beseitigung von Unterversorgung, eine entsprechende Versorgungsplanung und mehr Ausbildungsplätze für Hebammen und Entbindungspfleger.